SMS-Notrufe für Gehörlose
Einrichtung eines neuen Hilfsdienstes für Gehörlose in der Quästur Bozen
Ab 7. Mai 2010 wird bei der Quästur Bozen ein Dienst für Gehörlose freigeschaltet. Es handelt sich um eine Initiative, die vom Polizeioberrat Dr. Francesco PIPPA, Leiter der kriminalpolizeilichen Abteilung der Quästur Bozen angekündigt wurde.
Der gehörlose bzw. gehörgeschädigte Bürger kann sich ab jetzt durch Zusendung einer SMS mit den Beamten der Quästur Bozen verständigen. Die Meldung wird unmittelbar an einen Computer der Einsatzzentrale der Quästur weitergeleitet.
Ein akustisches Signal benachrichtigt den rund um die Uhr anwesenden Beamten der Einsatzzentrale, der für den Notdienst und die Bearbeitung der Notrufe (113) zuständig ist, dass eine SMS-Botschaft eingegangen ist. Dem Hilfesuchenden wird dann eine Bestätigung zugesandt, womit das Einschreiten der Polizei gemeldet wird bzw. weitere Informationen zur Bearbeitung des Falles erfragt werden. Dieser Dienst wird bis jetzt nur in vier Polizeipräsidien angeboten, darunter auch die Quästur von Bozen.
Das Projekt befindet sich noch in der Entwicklungsphase, da gegenwärtig jede Provinz eine eigene SMS-Notrufnummer zur Verfügung stellt, allerdings rechnet man in Zukunft mit weiteren positiven Ergebnissen und einem großen Anklang. So äußerte sich Ingenieur Michele Bernardini, Leiter des Fernmeldewesengebietes Trentino-Südtirol-Belluno, in der gestrigen Pressekonferenz an der Quästur Bozen bei der Vorstellung des neuen Projektes "Eine SMS für die Sicherheit der gehörlosen Bürger". Bernardini hielt sich auch bei den technischen Daten, der derzeitigen Leistungsfähigkeit und den Zielen des Dienstes auf. Die Pressekonferenz fand auch im Beisein des ENS-Präsidenten (ENS: Nationale Einrichtung für den Schutz und die Betreuung von Gehörlosen) der Provinz Bozen statt, der zusammen mit den obersten Leitern der Quästur und des Fernmeldewesengebietes Trentino-Südtirol-Belluno die Initiative gefördert haben.
Die Pressekonferenz fand in dem der Einsatzzentrale nahe liegenden Saal des Notkommandos der Quästur statt, wo am Ende der Vorstellung alle Teilnehmer den neuen Dienst vor Ort erproben konnten.
Die Bedeutung dieser Initiative wurde am Ende der Konferenz nochmals hervorgehoben wobei der neue Dienst von Ing. BERNARDINI nicht nur als notwendig sondern vor allem als nützlich bezeichnet wurde.Der Präsident von ENS und alle anwesenden Vertreter dieser Körperschaft haben sich anschließend mit den leitenden Beamten und Technikern der Staatspolizei näher über das Projekt unterhalten. Treffen mit den verschiedenen Südtiroler Körperschaften und Verbänden für Gehörlose zur Vorstellung des Projekts stehen demnächst im Aussicht.
Diese Gelegenheit soll der Grundstein sein, um zukünftige Treffen zwischen Gehörlosen, Polizeibeamten und anderen Ordnungskräften zu planen, darüber hinaus will man den Leuten diese Behinderung in Notfällen, aber auch in Alltagssituationen näher bringen .